Plünderware?

5 Fragen an Objekte aus China am Ende der Kaiserzeit

28 Paar Schuhe für gebundene Füsse bewahrt das Völkerkunde?museum UZH. Im 19. Jh. die Zierde einer Frau in China, wurden sie innert kurzer Zeit zum Makel, und: zu Plünderware? Foto: Kathrin Leuenberger, 2023.
Blick in die Ausstellung «Plünderware?» Foto: Kathrin Leuenberger

«Aus der Plünderung von Peking stammend» heisst es zu Inventarnummer 01838, «Geschnitzte Getäfer aus Teak-Holz mit Tierfiguren, Blumen-Arabesken». Zusammen mit erlesenen Seidenroben, Bronzen, Rollbildern und Schuhen für gebundene Füsse gelangten diese Objekte nach Zürich. Plünderware?

«Plünderung von Peking», das weist auf den Boxerkrieg. Ende des 19. Jahrhunderts formierte sich in Nordchina die anti-christliche, anti-koloniale Boxer-Bewegung. 1900/1901 schlossen sich acht ausländische Armeen zusammen im Krieg gegen die Boxer und drangen bis in den Kaiserpalast in Peking vor. Ein Machtvakuum bot Raum für Plünderungen gewaltigen Ausmasses. Mengen an Wert-, Kunst- und Alltagsobjekten gelangten in die Hände von Offizieren und Soldaten, von Händlern, langfristig in Museen und Sammlungen weltweit.

Die Ausstellung nimmt mögliche Plünderware aus China in Schweizer Sammlungen aus der Zeit um 1900 nachfragend in den Blick. Wie sollten wir damit umgehen? Welche Bedeutung haben die Objekte für Chines:innen heute? Worüber sollten wir uns verständigen?

Datum

03.03.2023 - 12.05.2024

Ort

Pelikanstrasse 40, 8001 Zürich

Rollstuhlgängig