Werkstücke?

5 Fragen an Stickereien von Negev-Beduininnen im Blick ihrer Nachkommen

Bestickte Kleidungsteile aus der Negev-Region in der beduinisichen Sammlung des Völkerkundemuseums UZH, Datierung unbekannt. Foto: Kathrin Leuenberger, 2023.
Blick in die Ausstellung «Werkstücke?» Foto: Kathrin Leuenberger

«Es darf nicht unerwähnt bleiben, dass ethnographische Sammlungen, die die materielle Kultur der Beduinen dokumentieren, sehr selten sind. Die einfachen Gebrauchsgegenstände wurden von Sammlern wenig beachtet, ausser vielleicht Schmuck und Stickereien.» So argumentierte das Völkerkundemuseum 1984 für einen Kredit zum Kauf einer umfangreichen Sammlung beduinischer Alltagsobjekte aus der Negev-Wüste. Dazu gehören zahlreiche Stickereien: bestickte Frauengewänder, Tücher, Patchworktaschen, einzelne Kleidungsteile, um einige zu nennen. Gewisse Stickarbeiten sind abgeschlossen, andere unvollendet. Dennoch handelt es sich bei jeder um ein Unikat – ein Werkstück?

Die Ausstellung präsentiert eine Auswahl von Stickereien und öffnet den Blick auf die vielfältigen Perspektiven auf die Sammlung. Wie verändert der Kontext die Bedeutung von Objekten? Wer schreibt ihnen jeweils welchen Sinn zu? Wessen Expertise kommt in welcher Form zum Vorschein, wessen Wissen bleibt unbeachtet? Museumsobjekte haben eine Bedeutung für die Nachkommen der Urhebergesellschaft, auch in der Schweizer Diaspora. Wie blicken sie auf die Stickereien? Was geschieht, wenn verschiedene Perspektiven verknüpft werden?

Datum

24.11.2023 - 15.09.2024

Ort

Pelikanstrasse 40, 8001 Zürich

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